Frau Fach, was ist ein gutes Logo?

• 16. August 2020

 

Vielleicht fange ich mal mit etwas Grundsätzlichem an: Ich sehe ein Zeichen und im besten Fall kann ich dieses Zeichen mit etwas verbinden – Botschaften, Erlebnissen, Gefühlen. Insofern ist ein Logo als komprimierteste Form der Marke doch eher ein Platzhalter für ganze Erlebniswelten, die man als Betrachter an dieses Logo knüpft. Ein gutes Logo hängt meiner Ansicht nach also davon ab, wie gut das Markenerlebnis ist – und natürlich wie gut das Logo dieses Markenerlebnis repräsentiert.

Viele traditionsreiche Unternehmen hängen an Ihren Logos aus genau diesem Grund – so sieht man immer wieder Relaunches mit minimalen Veränderungen der Logos. Hier mal die Schrift ersetzt, dort mal eine Ecke abgerundet oder die Form vereinfacht. Klar wollen diese Unternehmen nicht, dass ihre lang erarbeitete Reputation über Bord geht – wichtig ist aber, dass das Markenerlebnis am Puls der Zeit bleibt und sich öfter mal neu erfindet.

Anders sieht es bei Unternehmen aus, die eine signifikante Veränderung vollziehen und sich aus diesem Grund einen Relaunch gönnen – um eine Veränderung auch sichtbar zu machen, kann ein neues Logo ein gutes Signal sein. Nach aussen – aber auch nach innen. Natürlich muss ein solches Signal vor allem eines sein: authentisch. Denn aus der reinen visuellen Modernisierung heraus wird der frische Wind schnell zu einem lauen Lüftchen.

Was muss ein gutes Logo noch können? Identität vermitteln – und damit auch wiedererkennbar sein. Aktuelle Trends und einprogrammierte Sehgewohnheiten sind oft ein Treiber für Gleichmacherei – so merken wir immer häufiger, wie reduzierte Schriften und banale Formen Identität mindern, statt sie zu stiften. Das ist schade – denn speziell in der digitalen Welt seht sich unser Auge doch nach etwas Speziellem, vielleicht Eigensinnigem, an dem es hängen bleiben darf.

Schöne Grüsse
Frau Fach